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Winfried Totzek – Designer, Künstler, Erfinder, Arzt

„Nur wer gegen den Strom schwimmt, gelangt zur Quelle“

In der Reihe der Doppel- oder Mehrfachbegabungen nimmt Winfried Totzek (Jahrgang 1940) zweifelsohne eine Sonderstellung ein. Von Beruf Orthopäde, aus Berufung Künstler, Designer und Erfinder ist er ein Einzelkämpfer im Dschungel der Kulturszene.

Seine Kunstobjekte haben den Weg bis nach Mallorca und Südfrankreich gefunden, ausgestellt hat er sie in vielen deutschen Städten. Zahlreiche private und öffentliche Ankäufe und Aufträge zeigen die große Anerkennung, die seinem Werk entgegen gebracht wird. Totzek ist ohne Übertreibung ein echtes Multitalent , ein höchst umtriebiger, produktiver Ausnahmekünstler, Tausendsassa und ambitionierter Weltverbesserer, der „sein Licht – entgegen der erzieherischen Einflüssen von Schule und Elternhaus – nicht mehr unter den Scheffel stellt“.

Dass Totzek seit 1980 neben seiner ärztlichen Tätigkeit und seit 2005 hauptberuflich als Designer und Künstler tätig ist – und dies mit wachsendem Erfolg – ist ein ganz erstaunliches Phänomen, wie jeder bestätigen wird, der einmal die Qualität seiner Klein- und Großplastiken, seiner Bewegungs- und Sitzobjekte, sowie seiner Design-Arbeiten bewundert hat. Er bewegt sich bei seinen Arbeiten oft im Grenzbereich zwischen Design und Kunst; von der Wechselwirkung profitieren beide Arbeitsfelder.

Der in keine der gängigen Kunstschablonen passende kreative Querdenker und Vorreiter Totzek, hat sich für seine Kunstübungen einen eigenen Kunstkosmos geschaffen, in dem er ohne Rücksicht auf Kunsttrends und –markt völlig frei und unbeschwert agieren kann. Hier kultiviert der seine Freiheit der Phantasie und des ungehemmten Fabulierens. Seine „kindliche Neugier“, sein Drang zu fragen und zu hinterfragen mündet auch in Kritik an Ungerechtigkeit, Doppelmoral und Uneinsichtigkeit. Auf der anderen Seite fordert Totzek zur Kritik auf, setzt sich damit auseinander und wird so zu einem „Streiter“ im positiven Sinne.
Da Winfried Totzek über einen schier unerschöpflichen Einfallsreichtum verfügt, der mit seinem Humor, dem ihm eigenen Witz und mit einem unbändigen Schaffensdrang auf bewundernswerte Weise verbunden ist, verleiht er seinen Objekten einen besonderen Reiz, potenziert ihre Wirkung bei den Rezipienten, die Totzek nie aus dem Auge verliert – seien es nun Betrachter seiner figurativen oder abstrakten Kunst oder die Nutzer seiner unverwechselbaren Sitzobjekte. Totzek möchte sich über seine Objekte dem Betrachter mitteilen, mit ihm im wahrsten Wortsinn „etwas teilen“.

Kunst ist nämlich für ihn Kommunikation, nicht Rätsel. Aus diesem Grund sind Totzeks Arbeiten „gesprächig“. Ein besonderer Reiz liegt für ihn in der bildnerischen Darstellung von Aussagen. Hier nimmt er vielfach das wörtlich, was wir im Alltag gedankenlos daher sagen. Zum Beispiel: Der lange, steinige Weg bis man die erste Geige spielt, Be-ziehung, Dominanz. Bei diesem „Wortspieler“ gehört der Titel meist untrennbar zum Werk. Immer bleiben Totzeks Arbeiten als seine erkennbar, immer werden dem Betrachter in augenfälliger Weise, so er denn bereit ist darauf einzugehen, so genannte „Sehhilfen“ für eine kontemplative Auseinandersetzung gegeben. Dahinter versteckt sich sowohl intellektuelles Spiel, als auch „Moral“ – doch immer ohne erhobenen Zeigefinger, eher schon nach dem unaufdringlicheren didaktischen Prinzip: “Hier geht`s lang…“.